Unter der Schirmherrschaft des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen entstand in diesem Sommer das Projekt „Babylotse plus“ an der Berliner Charité. Vorbild der „Babylotsen“ war ein gleichnamiges Projekt der Stiftung SeeYou, das 2007 entwickelt und anschließend an zwei Hamburger Geburtskliniken umgesetzt wurde.
Ziel des Projektes ist die Begleitung von Eltern schon ab der Schwangerschaft, um Vernachlässigung und Misshandlung vorzubeugen und eine gesunde physische und psychische Entwicklung der Kinder zu fördern. Besonders junge Eltern werden umfassend über Hilfsangebote informiert. So sollen die Vorbehalte und Ängste vor Hilfe abgebaut werden, um die Elternkompetenz zu stärken und eine stabile Bindung zwischen Eltern und Kind schon von Geburt an zu fördern.
Die sogenannten „Babylotsen“ suchen durch Gespräche gemeinsam mit dem medizinischen Personal der Kliniken, dem Sozialdienst, den Pflegenden und den Eltern nach individuellen Lösungen für psychosoziale Probleme. Zu den Maßnahmen gehört auch die Vermittlung von bestehenden Hilfs- und Beratungs-Institutionen am Wohnort der Eltern. Auf Wunsch begleiten die Babylotsen Eltern außerdem zu Terminen, was besonders für junge und unsichere Eltern und Alleinerziehende eine wichtige Hilfestellung sein kann. Oft ist es nur die Unsicherheit oder Unwissenheit über bestehende Hilfsangebote, die Eltern davon abhält, Unterstützung in Anspruch zu nehmen.
Umgesetzt wird das Projekt „Babylotsen plus“ am Campus Virchow-Klinikum und an der Klinik für Geburtsmedizin am Campus Charité Mitte in Berlin. Projektbegleitend soll der Erfolg dieses Frühwarnsystems mehrere Jahre lang wissenschaftlich dokumentiert werden. Das Projekt richtet sich an alle Eltern, deren Kinder in der Berliner Charité zur Welt kommen. Betroffene und Interessenten finden hier Kontaktdaten zu den Babylotsen.