Eltern möchten besonders in den ersten Jahren nach der Geburt jede freie Minute mit dem Nachwuchs verbringen. Trotzdem ist das nicht immer machbar – Arbeit, Termine oder auch ein gelegentlicher freier Tag oder Abend bedeuten, die Tochter oder den Sohn jemand anderem anzuvertrauen. Wenn Eltern oder Freunde nicht zur Verfügung stehen, muss auf andere Angebote zurückgegriffen werden. Die verschiedenen Angebote für Kinderbetreuung während der ersten drei Lebensjahre im Überblick:
- Krabbelgruppen: finden meist als Privatinitiative statt und werden manchmal von den Kommunen gefördert. Kinder werden stundenweise privat in eigenen oder angemieteten Räumen betreut. Der Vorteil ist der Kontakt zu anderen Kindern, das Lernen voneinander, das Spielen der Kinder untereinander und der Austausch unter den Eltern. In vielen Krabbelgruppen geht es jedoch primär um die Betreuung von Eltern und Kindern gemeinsam. Informieren Sie sich also darüber, ob Ihr Kind auch ohne Ihre Anwesenheit in der Krabbelgruppe betreut wird.
- Kinderkrippen: betreuen Kinder ab 3 Monaten und können meist ganztags genutzt werden. Im Vordergrund steht die Förderung und Betreuung der Kinder und der Austausch mit Gleichaltrigen. Krippen sind oft Kindertagesstätten angeschlossen. Das bedeutet, dass Kinder sich nicht umgewöhnen müssen, sondern die Räumlichkeiten und Betreuer bereits kennen, wenn sie in eine Gruppe älterer Kinder wechseln.
- Kindergärten: sind für Kinder unter drei Jahren umstritten, denn Eltern fürchten den Verlust einer Bindung zum Kind und machen sich Sorgen, ob das Kind mit der neuen großen Gruppe von Kindern verschiedener Altersgruppen zurechtkommt. Nicht alle Kindergärten bieten die sogenannten altersgemischten Gruppen an, in denen Kinder ab etwa 4 Monaten gemeinsam mit anderen Kindern bis zum Schulanfang betreut werden. Erkundigen Sie sich beim Jugendamt oder bei Familienberatungsstellen, welche Kindergärten in Ihrer Nähe Kinder unter drei Jahren aufnehmen. Wenn Sie sich für einen Kindergarten entscheiden, stellen Sie sicher, dass Ihr Kind nicht abrupt aus seinem familiären Umfeld gerissen wird, sondern Sie die Eingewöhnung liebevoll begleiten.
- Babysitter: sind meist Schüler bzw. Schülerinnen oder Studenten und Studentinnen, die sich durch einen Babysitterjob Geld dazu verdienen. Die Qualifizierung und Erfahrung kann hier sehr voneinander abweichen, erfahrene Babysitter können jedoch eine wertvolle und vor allem kurzfristige Unterstützung sein. Findet die Betreuung vor Ort statt, ersparen Sie sich zudem die Anfahrt und stellen sicher, dass Ihr Kind sich nicht an eine neue Umgebung gewöhnen muss.
- Tagesmütter und Tagesväter: betreuen als Einzelpersonen Kleinkinder stunden- oder tageweise. Sie werden privat gesucht oder durch Jugendämter vermittelt. Der große Vorteil liegt auch hier darin, dass Kinder in kleinen Gruppen oder einzeln betreut werden und damit eine hohe Aufmerksamkeit erhalten. Einige Tageseltern betreuen auch vor Ort, sodass Ihr Kind in seiner gewohnten Umgebung bleiben kann. Tagesmütter oder Tagesväter sind zudem oft flexibler als feste Betreuungsplätze in einer Gruppe.