Eine Tagesmutter ist eine Form der Kindertagespflege. Da man in diesem Beruf mit Kindern zu tun hat, kann nicht jeder sofort als Tagesmutter arbeiten. Dazu gibt es verschiedene Voraussetzungen, die erfüllt werden müssen. Wir zeigen Ihnen zunächst die rechtlichen Voraussetzungen. Zunächst muss eine entsprechende pädagogische Qualifizierung nachgewiesen werden. Das ist sozusagen eine Art Ausbildung zur Tagesmutter, welche gesetzlich 160 Unterrichtsstunden umfasst.
Durch § 43 SGB VIII (Sozialgesetzbuch) wird geregelt, dass für die Arbeit als Tagesmutter eine Pflegeerlaubnis vom Jugendamt benötigt wird. Diese Zertifizierung ist für 5 Jahre gültig und muss anschließend erneut beantragt werden. Dadurch erhält die Tagesmutter die Berechtigung um:
- Mehr als 15 Stunden pro Woche Kinder zu betreuen
- Die Betreuung über 3 Monate hinaus außerhalb der elterlichen Wohnung durchzuführen
- Die Betreuung gegen Bezahlung auszuüben
- Bis zu 5 Kinder gleichzeitig zu betreuen
Um diese Pflegeerlaubnis zu erhalten, benötigen Sie folgende Dokumente zur Vorlage beim Jugendamt:
- Polizeiliches Führungszeugnis
- Gesundheitsnachweis vom Arzt
- Unfall- und Haftpflichtversicherung
- Nachweis zur Teilnahme an einem Erste-Hilfe-Kurs am Kind
Zusätzlich sollten Sie als Tagesmutter einige Grundvoraussetzungen mitbringen. Dazu zählt beispielsweise die Freude und Erfahrung im Umgang mit Kindern. Weisen Sie zudem glaubhafte Motivation zur Betreuung, Bildung und Erziehung von Kindern nach. Stellen Sie sich darauf ein, dass Kinder Sie in bestimmten Situationen belasten können. Deswegen sollten Sie Verantwortungsbewusstsein, Zuverlässigkeit, Ausgeglichenheit und Kooperationsfähigkeit mitbringen. Dabei ist es wichtig mit den Eltern der Kinder zusammenarbeiten zu können. Hilfreich ist es, sich ans Jugendamt zu wenden. Dieses vermittelt qualifizierte Tagesmütter an Familien.
Neben diesen Voraussetzungen gibt es räumliche Voraussetzungen. Dabei spielt es eine wichtige Rolle, dass die Umgebung kindgerecht gestaltet ist und Sie über ein gewisses Maß an Hygiene verfügen. Über folgende Punkte sollten Sie nachdenken:
- Stehen altersgerechte Spielsachen zur Verfügung?
- Ist der Unfallschutz gewährleistet, indem beispielsweise Fenstersicherungen vorliegen?
- Wird die Möglichkeit zum gemeinsamen Essen erfüllt?
- Gibt es ausreichend Spiel- und Ruhemöglichkeiten?
Informieren Sie sich am besten, welche speziellen Regelungen in Ihrem Bundesland gelten. Dann sind Sie auf jeden Fall auf der sicheren Seite.