Das Amt der Paten ist eine weltweit verbreitete Tradition, die dem christlichen Glauben entstammt. Paten übernehmen die Aufgabe, den Schützling bis zur Volljährigkeit zu begleiten und eine zusätzliche Bezugsperson neben den Eltern zu sein. Es ist eine große Ehre, als Pate auserwählt zu werden. Die Verantwortung sollte dem oder der Auserwählten bewusst sein. Deshalb ist es wichtig, dass weder die Eltern noch die potenziellen Paten diese Entscheidung überstürzen. In diesem Magazinbeitrag geht es um die Voraussetzungen, Aufgaben und Pflichten der Taufpaten.
Welche Voraussetzungen gibt es für Taufpaten?
Taufpaten müssen der christlichen Kirche angehören und dürfen nicht ausgetreten sein.
Taufpate katholisch
➔ Mindestalter 16 Jahre
➔ mindestens ein Taufpate muss katholisch, zur Kommunion gegangen und gefirmt sein
➔ Patenschaft gilt bis zum Lebensende
Taufpate evangelisch
➔ Mindestalter 14 Jahre
➔ mindestens ein Taufpate muss evangelisch und konfirmiert sein
➔ Patenschaft gilt bis zur Konfirmation des Patenkinds
Die Entscheidung: Wer wird Patentante oder Patenonkel?
Paten werden in der Regel wichtige Bezugspersonen für die Kinder und dienen als Vorbild. Sie begleiten das Kind auf der Taufe und anschließend auf dem weiteren Lebensweg.
Die meisten Eltern fragen zunächst ihre Geschwister, ob sie das Amt der Patentante oder des Patenonkels übernehmen möchten. Hier wissen die Eltern, welche Werte und Strukturen dem Bruder oder der Schwester wichtig sind, da sie zusammen aufgewachsen sind. Oftmals werden die besten Freunde gefragt, ob sie als wichtige Bezugsperson für das Kind da sein möchten. Eltern sollten bei der Wahl der Taufpaten vermeiden, aufgrund von falschen Pflichtgefühlen zu entscheiden.
Der Auftrag von Paten ist mit viel Verantwortung verbunden und sollte nicht leichtfertig vergeben werden. Es ist ratsam, mit den potenziellen Personen ein offenes Gespräch zu suchen. Fragen Sie, was sie sich unter einer Patenschaft vorstellen. Sollten die gewünschten Taufpaten ablehnen, reagieren Sie nicht sauer. Nicht jeder ist für eine Patenschaft geeignet und die Entscheidung sollte akzeptiert werden.
Die Rolle der Taufpaten
Patentante oder Patenonkel übernehmen eine wichtige Rolle im Leben des Patenkinds. Mit der anfallenden Verantwortung können wichtige Entscheidungen der Eltern beeinflusst werden. In vielen Fällen stehen sie den Eltern und ihrem Patenkind als Berater und Vermittler zur Seite. In diesem Zusammenhang können die Eltern Erwartungen an die Paten stellen. Um sicherzustellen, dass sowohl Eltern als auch Pate dieselben Ansichten haben, sollte offen über die Erwartungen in der Patenschaft gesprochen werden.
Das sind die Aufgaben und Pflichten:
Taufgeschenk von den Paten
Traditionell kümmern sich die Taufpaten um eine Taufkerze. Zudem werden häufig Kinderbibeln und Kreuzketten verschenkt. Wer etwas Persönlicheres schenken möchte, kann einen Taufbrief oder Patenbrief schreiben.
Geburtstage
Eltern dürfen erwarten, dass sich die Taufpaten zu den Geburtstagen des Patenkinds melden und bestenfalls zur Feier erscheinen.
Die Einschulung
Als emotionaler Unterstützer und Mutmacher sollten Taufpaten die Einschulung auf keinen Fall verpassen. Sie ist einer der wichtigsten Meilensteine im Leben. Die Aufgabe des Paten ist es, Beistand zu leisten und dafür zu sorgen, dass der erste Schultag ein voller Erfolg wird.
Ausflüge und Wochenendbetreuung
Um die Bindung zwischen dem Kind und den Paten zu stärken, werden regelmäßige Unternehmungen empfohlen. Das schafft gegenseitiges Vertrauen und sorgt für eine tiefergehende Bindung.
Seelsorge
Jedes Kind ist für seine Eltern eine Bereicherung. Mütter und Väter wissen, wie anstrengend die Erziehung von Kindern sein kann. Umso schöner, wenn Patentante oder Patenonkel beratend und zuhörend zur Seite stehen. Zusammen funktioniert vieles leichter.
Was macht einen guten Taufpaten aus?
Bei der Patenschaft geht es nicht um teure Geschenke. Viel wertvoller ist eine enge Bindung zwischen Patenkind und Paten. Zudem hat ein Pate eine unterstützende Funktion für die Eltern.
Fazit
Einen geeigneten Taufpaten für sein Kind zu finden, geht mit viel und frühzeitiger Überlegung einher. Nicht jeder ist dieser Verantwortung gewachsen. Deshalb sollte stets im Sinne des Kindes entschieden werden und nicht nach den Empfindlichkeiten anderer.
Es ist nicht immer einfach, mit den Paten bei dem Thema Erziehung einer Meinung zu sein. Allerdings ist es beruhigend zu wissen, dass im Notfall jemand da ist, der unterstützend zur Seite steht und das Kind ebenfalls bestens betreuen kann. Eltern sollten nicht zu kritisch mit den Paten umgehen, sondern ihnen die Möglichkeit geben, an ihren Herausforderungen zu wachsen. Am wichtigsten ist, dass die Paten mit vollem Herzen dabei sind.