Sie leben in der Schweiz oder möchten mit Ihrer Familie demnächst in die Schweiz ziehen und wissen nicht, wie es dort mit der Kinderbetreuung gehandhabt wird? Kein Problem!
Damit sie während Ihrer beruflichen Arbeitszeiten Ihre Kleinen in guten Händen wissen, stellen wir Ihnen folgend einige interessante Punkte zur Kinderbetreuung in der Schweiz zusammen.
Kinderbetreuung in der Schweiz – Das sind die Richtlinien
In der Schweiz wird der Begriff Kinderbetreuung als Ergänzung der elterlichen Erziehung verstanden und als familienexterne Tagesbetreuung bezeichnet wird. Zusammenfassend wird die familienergänzende Kinderbetreuung in folgenden drei Kategorien unterschieden:- Kindertagesstätte
- Tagesfamilien
- schulergänzende Betreuung
Tagesfamilien in der Schweiz betreuen Kinder bis zum Alter von 12 Jahren. Im Hintergrund arbeitet ein Betreuungsfamilienverein, die sich um die Vermittlung und Vergabe von Betreuungsplätzen kümmert. Die Betreuungsfamilien nehmen jeweils 1 – 4 Kinder in ihrem zu Hause auf und kümmern sich während den Arbeitszeiten der Eltern um die Kleinen. Die Betreuungszeiten werden individuell festgelegt, um eine optimale Kinderbetreuung zu gewährleisten. Über den Trägerverein wird neben der Vermittlung auch eine fachliche Unterstützung und Kontrolle der Tageseltern sowie Hilfestellung in Versicherungsfragen angeboten.
Schulergänzende Betreuung, als dritte große Kategorie, bezeichnet die Betreuung von Schulkindern vor und nach ihrem Unterricht. Das Konzept der schweizer Tagesschulen beinhaltet grundsätzlich das Angebot von außerschulischen Aktivitäten für die Schüler. Diese sind verpflichtend und stellen eine Betreuung neben dem Unterricht sicher. Neben Tagesschulen gibt es aber auch das Angebot von sogenannten Schülerclubs. Auch hier wird ein großes Spektrum an außerschulischen Aktivitäten angeboten. Die Teilnahme ist für die Schüler nicht verpflichtend und kann flexibel in Anspruch genommen werden. Aber auch kurze Betreuungszeiten, wie eine Hausaufgabenhilfe nach der Schule können Sie für Ihr Kind in Erwägung ziehen.
Kosten für die Kinderbetreuung
Die Schweiz ist kein günstiges Land zum Leben, dass wissen wir alle. Und dies spiegelt sich auch in den Kosten der Kinderbetreuung wider. Einen kurzen Überblick möchten wir Ihnen hier geben. Die expliziten Kosten können natürlich je nach Kanton und Angebot noch variieren. Insbesondere in großen Städten, wie Bern und Zürich, sind die Preise wesentlich höher.Zur ersten Orientierung noch schnell der aktuelle Umrechnungskurs:
1 Schweizer Franken = 0,91 € (Stand 12.02.2016)
Allgemein lässt sich sagen, dass die Beiträge für öffentliche und subventionierte private Einrichtungen sich nach dem Einkommen der Eltern richten. Bei rein privaten Formen der Kinderbetreuung wird oft der volle Preis verlangt.
Öffentliche Kitas verlangen zwischen 40 Schweizer Franken (CHF) und 130 CHF pro Tag.
Private Einrichtung sogar 60 CHF – 150 CHF pro Tag.
Für eine Tagesfamilie stellt der entsprechende Verband etwa 8 CHF pro Stunde in Rechnung und Tagesschulen für die schulergänzende Betreuung sogar 8.000 bis 12.000 CHF pro Platz und Jahr.
Finanzielle Unterstützung vom Land
In der Schweiz bekommen öffentliche und subventionierte Einrichtungen finanzielle Unterstützung vom Land. Zudem gibt es seit dem 01.02.2003 das Bundesgesetz über Finanzhilfen für familienergänzende Kinderbetreuung. Aus diesem Gesetz ging das sogenannte Impulsprogramm hervor, dass nach der ersten Verlängerung (2011-2015) weitere 4 Jahre (2015 – 2019) ausgedehnt wurde. Dank diesem Programm werden in der Schweiz viele neue Kitaplätze eingerichtet und durch die finanzielle Unterstützung der Einrichtungen die Belastung der Geldbeutel der Eltern gesenkt.Als erwerbstätige Eltern in der Schweiz haben Sie ein breites Angebot, Ihre Kinder qualitativ betreuen zu lassen. Informieren Sie sich aber vorab sorgfältig, welche Betreuungsart für Sie und Ihre Kinder am besten passt, um unnötige Kosten zu vermeiden.