Unter dem Motto „Kinderbetreuung 2013“ stellte Familienministerin Kristina Schröder Ende Mai dieses Jahres ein 10-Punkte-Programm für ein bedarfsgerechtes Angebot an Betreuungsprogrammen vor. Bis August 2013 soll der Bedarf an Betreuungsplätzen durch entsprechende, qualifizierte Angebote gedeckt werden. Hierfür müssen rund 750.000 Betreuungsplätze geschaffen werden.
Die größten Hürden sieht die Familienministerin in Fragen der Finanzierung, dem erhöhten Bedarf an qualifizierten Fachkräften und der Qualitätssicherung und -verbesserung. Das 10-Punkte-Programm wurde als Antwort auf diese Probleme vorgestellt. Die Punkte im Überblick:
- Festanstellung von Tagespflegepersonen: Aus Fördermitteln werden Zuschüsse zur Festanstellung von Pflegekräften gewährt.
- Stärkung der Kindertagespflege: Im „Aktionsprogramm Kindertagespflege“ soll zum Beispiel ein bundesweiter Standard für die Mindestqualifizierung eingeführt und die berufsbegleitende Weiterbildung zur Erzieherin oder zum Erzieher verstärkt werden.
- Gewinnung von Fachpersonal: Eine Arbeitsgruppe aus Bund, Ländern, kommunalen Spitzenverbänden, Gewerkschaften, Berufsverbänden, Fachschulverbänden, der Bundesarbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege und der Bundesagentur für Arbeit soll Vorschläge zur Gewinnung und Qualifizierung von Fachkräften erarbeiten.
- Ausbau betrieblicher Kinderbetreuung: Das Programm "Betrieblich unterstützte Kinderbetreuung (BUK)" soll weiterentwickelt werden, um neue betriebliche Betreuungsplätze zu schaffen.
- Ausschöpfung von Betreuungs-Potenzialen: Die lokalen Initiativen des Programms „Anschwung für frühe Chancen“ soll Kapazitäten und tatsächlichen Bedarf vor Ort ermitteln und Lösungen dafür entwickeln, wie Potenziale besser ausgeschöpft werden können.
- Qualitätscheck: Ausbau- und Betreuungshürde sollen erkannt und das Qualitätscheck-Verfahren nach der UN-Kinderrechtskonvention angepasst werden.
- Zinsgünstige KfW-Kredite: Vom Bund bezuschusste KfW-Kredite sollen Kommunen und Träger finanziell unterstützen.
- Ausschöpfung finanzieller Spielräume: Bund und Länder sollen nicht benötigte Bundesmittel umverteilen und effizient einsetzen.
- Qualitätsgesetz: Das Ziel sind verlässliche, wissenschaftlich fundierte qualitative Mindeststandards, die bis zum Jahr 2020 erreicht sein sollen.
- Internationale Zusammenarbeit: Das Engagement in den Gremien von OECD und EU-Kommission soll verstärkt werden, Bund und Länder vereinbaren, enger zusammenzuarbeiten.