Vorschulen: Sinn und Zweck

Um Kindern den Einstieg in die Grundschule zu erleichtern und auf die damit verbundenen Anforderungen vorzubereiten, gibt es die Idee der Vorschule. Allerdings sind in Deutschland fast keine reinen Vorschulen zu finden. Stattdessen werden in Kindertagesstätten oder in Gruppen an Grundschulen spezielle schulvorbereitende Maßnahmen durchgeführt, die der Vorschulerziehung dienen. Wir zeigen Ihnen, welche Maßnahmen das sind und welchen Zweck sie verfolgen.

Was sind die Ziele von Vorschulen?

Einrichtungen, die Vorschulmaßnahmen durchführen, sollen die kommenden Erstklässler spielerisch und einfühlsam an die zukünftigen Aufgaben heranführen. Primär geht es um Übungen, die die Konzentrationsfähigkeit, Sprachfähigkeit, Feinmotorik und die Sozialkompetenz fördern. Auch scheinbar leichte Aufgaben, wie das Sitzen an einem Tisch und das richtige Halten eines Schreibgerätes sowie das Sprechen, Zuhören und Arbeiten in einer Gruppe werden berücksichtigt.
Zudem können durch Vorschulmaßnahmen der Benachteiligung von Kindern aus sozial schwachen Schichten entgegengewirkt werden, da das Ausgangsniveau zum Start der Grundschule durch die Übungen angeglichen werden kann.
Allgemein soll den Kindern die Angst vor einem neuen Umfeld bzw. generell gegenüber dem Unbekannten minimiert werden. Außerdem gilt es die Freude für die Schule und das damit verbundene Lernen zu wecken. Je nach Einrichtung dauert diese Phase 1 bis 2 Jahre an.
Es gibt auch Bundesländer, die das Modell des „Brückenjahres“ verfolgen, das auf einer Kooperation zwischen Kindergarten und Grundschule basiert. Die Kinder gewöhnen sich an das neue Umfeld, indem sie einmal pro Monat in die Grundschule gehen, um dort an kleinen Aufgaben zu arbeiten und am Sportunterricht teilzunehmen. Dies hat den Vorteil, dass die Kinder sich zum Eintritt in die erste Klasse bereits auf das neue Umfeld eingestellt haben und so Blockierungen bzw. Ängste minimiert werden konnten.
Bevor ein Kind eingeschult wird, muss es zu einer Einschulungsuntersuchung. Es soll festgestellt werden, ob der Sprössling den Anforderungen in der Schule bereits gewachsen ist oder noch Zeit benötigt. Begutachtet werden dabei sowohl die motorische und körperliche Entwicklung, als auch der geistige Zustand. Es gibt Kinder, die in der Entwicklung etwas mehr Zeit benötigen als andere, was jedoch nichts über deren Intelligenz aussagt. Ein Kind jedoch zu früh einzuschulen, kann durch die mögliche Überforderung auch die Motivation und Lernbereitschaft sinken lassen. In einem solchen Fall empfiehlt sich eine Verlängerung der Vorschulzeit. Speziell in den Bereichen Sprache, Motorik und Sozialisation kann eine intensive Förderung zu großen Fortschritten führen.