Frühe Förderung – So unterstützt die Bundesregierung Bildung in der frühen Kindheit

Die Bundesregierung unterstützt in vielfacher Weise die Bildung in der frühen Kindheit. Durch Investitionen in der Kinderbetreuung soll nicht nur die Qualität der Kindertagesbetreuung gesichert und erhöht, sondern auch Kinder individuell gefördert werden.

Die Notwendigkeit der frühen Förderung

Bildung beginnt nicht erst in der Schule. Das Erlernen von grundlegenden Fähigkeiten inkl. Spracherwerb findet viel früher statt. Bislang haben sich in Deutschland Kinderbetreuungseinrichtungen lediglich auf die Vermittlung von grundlegendsten Fähigkeiten beschränkt. Diese Zeit ist vorbei. Der Kindergarten spielt bei einer zielorientierten frühkindlichen Bildung nun eine zentrale Rolle. Bundesweit werden Kindertagesstätten zu einer Bildungseinrichtung weiterentwickelt.

Kinder unter drei Jahren benötigen jedoch eine andere Betreuung als Vier- bis Sechsjährige. Neben mehr Platz und Struktur sind andere Spielsachen und eine intensivere Betreuung notwendig. In den ersten acht Lebensjahren ist der Drang zu lernen am intensivsten ausgeprägt. Mit großer Lernfreude und Ausdauer gehen Kinder neugierig und lernbereit durch die Welt. Dreijährige beispielsweise lernen alle 90 Minuten ein neues Wort. Bereits im Vorschulalter beherrscht ein Kind bereits die Grammatik der Muttersprache mit all seinen Eigenarten und Fallstricken.

Die einzelnen Bundesprogramme im Überblick

Verschiedene Studien zeigen, dass der spätere berufliche und soziale Erfolg stark vom Elternhaus abhängt. Um Kinder unabhängig von ihrer sozialen und kulturellen Herkunft die gleichen Chancen zu ermöglichen, wurde das Bundesprogramm "Schwerpunkt-Kitas Sprache & Integration" ins Leben gerufen. In über 4.000 Kindertageseinrichtungen bildet speziell der Spracherwerb der Mittelpunkt. Den Kindern steht neben einer pädagogischen Betreuung eine wissenschaftliche Begleitung zur Seite. Aus den einzelnen Einrichtungen gewonnenen Ergebnisse sollen Eckpunkte für eine auf Bundesebene hochwertige sprachliche Bildung formuliert werden.

Um den Kindern eine bestmögliche frühkindliche Bildung zu ermöglichen, müssen die Erzieher/innen ausreichend geschult sein. Das Bundesprogramm "Lernort Praxis" setzt hier an. Das Programm hat das Ziel, die Ausbildungsqualität der Erzieher/innen zu verbessern. Praktische Ausbildungsphasen werden integriert und den Auszubildenden einen erfahren Praxismentor zur Seite gestellt. Mit der zusätzlichen Unterstützung werden die Kitas entlastet und die Erzieher/innen können sich stärker auf die pädagogische Arbeit mit Kindern konzentrieren.

Kinderbetreuung ist eine Frauendomäne. Über 95 Prozent der in Kindertagesstätten Betreuer/innen sind Frauen. Um mehr Männer für den Beruf des Kinderbetreuers zu gewinnen und um praxistaugliche Konzepte und Strategien zu testen, wurde zwischen 2011 und 2013 das Modellprogramm "MEHR Männer in Kitas" geschaffen. Mit dem Nachfolgeprogramm "Quereinstieg – Männer und Frauen in Kitas" setzt sich die Bundesregierung weiterhin für die Förderung von männlichen Kinderbetreuer ein.