Die BMBF Initiative "Frühe Chancen" – mehr Qualität in der Kinderbetreuung

Seit dem Jahr 2011 gibt es in Deutschland die Initiative "Frühe Chancen". Sie setzt sich für eine Steigerung der Qualität in der Kinderbetreuung (Stichwort: frühkindlichen Bildung) und deren Ausbau von Anfang an ein. Mit dem Programm „Aufschwung für frühe Bildung“ vom Bundesfamilienministerium und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung sollen dafür bis zum Jahr 2014 600 lokale Initiativen geschaffen werden. Darüber hinaus setzt sich "Frühe Chancen" für eine von Sprachexperten unterstützte sprachliche Bildung im Alltag der Kita-Kinder, insbesondere unter 3 Jahren, ein, die aus Familien mit Migrationshintergrund oder aus bildungsbenachteiligten Familien stammen. Denn Studien haben belegt, dass für einen späteren beruflichen Erfolg ein frühestmögliches Erlernen der sprachlichen Kompetenzen der Landessprache entscheidend ist. Nur so erhält jeder eine faire Chance auf eine gesellschaftliche Teilhabe. Dem durch die gesellschaftliche Entwicklung hervorgerufenen erhöhten Sprachförderbedarf wird durch die Schaffung von Schwerpunkt-Kitas "Sprache und Integration" begegnet. Dafür stellt der Bund im Zeitraum von März 2011 bis 31.12.2014 insgesamt 400 Millionen Euro zur Verfügung, wovon jede geförderte Einrichtung 25.000 Euro pro Jahr erhält. So wurden bisher im Jahr 2011 bereits 3.000 Kitas zu Schwerpunkt-Kitas weiterentwickelt, seit dem 1. April 2012 kamen nochmals 1.000 hinzu.

Des Weiteren gibt es die Informationskampagne "Verstehen Sie Kinder?", die neben Informationsbroschüren und Postern auch 3 kurze Imagefilme beinhaltet und für den Beruf der Tagesmutter bzw. des Tagesvaters wirbt. Interessierte finden auf der Internetseite zu „Frühe Chancen“ umfassendes Material, um sich dem Thema Tagespflege für Kinder zu nähern, wie z.B. Informationen über die rechtliche und persönlichen Voraussetzungen der Tätigkeit. Eingebettet ist das Ganze in das Aktionsprogramm Kindertagespflege, das seit April 2009 durch Gelder des Europäischen Sozialfonds den Ausbau der Kindertagespflege vorantreibt. Dabei wird auf die Ausbildungskriterien des Deutschen Jugendinstituts geachtet, die in ihrem Curriculum eine Mindestqualifizierung von Tagespflegenden in Höhe von 160 Unterrichtseinheiten vorsieht. Durch die flexible und familiennahe Form der Kinderbetreuung erhält nicht nur das Kind eine wichtige Bezugsperson außerhalb der Familie, sondern sie erhöht gleichzeitig die Chancen junger Frauen und Mütter für einen Wiedereinstieg in die Berufswelt.

Für Eltern gibt es auf der Internetseite zur Initiative „Frühe Chancen“ die Möglichkeit, sich umfassend über das Thema Kinderbetreuung zu informieren. Neben Experteninterviews, Studien und den einzelnen Programmen gibt es Informationen zur Bildung und Förderung von Kindern wie z. B. Sprachentwicklung. Zudem kann man über ein Suchformular Ansprechpartner in der Region finden und sich mithilfe einer interaktiven Deutschlandkarte, ähnlich wie bei einer Wetterkarte, den aktuellen Stand der Betreuungssituation für Kinder unter 3 Jahren in den einzelnen Bundesländern anzeigen lassen. Als Indikatoren können die „Betreuungsquote“, der „Betreuungsbedarf“ und die „Differenz“ aus beiden für das Jahr 2012 ausgewählt werde. Zusätzliche detaillierte Daten erhält man durch einen Klick auf das jeweilige Bundesland.