Betreuung durch Leihomas und Leihopas

Nicht jedes Kind hat Großeltern – manche sehen ihre Omas und Opas nur in den Ferien, bei anderen sind sie nicht mehr am Leben. Damit Kinder trotzdem nicht auf die besondere Fürsorge und Lebenserfahrung älterer Menschen verzichten müssen, gibt es die sogenannten Leihomas und Leihopas.

Was sind Leihomas und Leihopas?

Man bezeichnet die Leihomas und -opas auch als Patenomas und Patenopas, manchmal auch als Ersatzomas bzw. Ersatzopas. Dieser Begriff zeigt an, dass es sich dabei um eine aktive Patenschaft für eines oder mehrere Kinder handelt. Ältere Menschen, die sich körperlich noch dazu in der Lage fühlen, betreuen stundenweise Kinder, spielen mit ihnen oder betreuen Hausaufgaben. Es geht hierbei weniger um den finanziellen Aspekt als um die menschliche Beziehung zwischen der älteren und der jungen Generation. Von der Patenschaft profitieren beide Seiten: Familien erhalten Unterstützung von außen und ermöglichen den Kindern, an der Weisheit und Lebenserfahrung der Leihomas und -opas teilzuhaben. Ältere Menschen ohne Familie freuen sich dagegen, in eine Familie integriert zu werden – weil die eigenen Enkelkinder zu weit entfernt wohnen oder ihnen eigene Enkel verwehrt blieben. Im Gegensatz zu Babysittern sind Patenomas und -opas oft weit mehr in den Familienalltag integriert, werden zu wichtigen Feiern wie Geburtstagen und Weihnachten eingeladen. Sie nehmen damit die Rolle ein, die die leiblichen Großeltern aus verschiedenen Gründen nicht einnehmen können, oder ergänzen diese.

Leihomas und Leihopas zur Betreuung suchen

Die Leihomas und Leihopas sind im Allgemeinen kein Ersatz für die Kinderbetreuung in großem Umfang, sondern ein zusätzliches, oft ehrenamtliches Angebot, das durch eine geringe Aufwandsentschädigung vergütet wird. Meistens geht es um die regelmäßige Betreuung zu festen Tagen und Zeiten, nicht um ein kurzfristiges Einspringen, wenn die Eltern verhindert sind. Abhängig von der körperlichen Verfassung und der verfügbaren Zeit findet die Betreuung stundenweise statt oder auch für einen ganzen Abend oder Tag. Wichtig ist es, vorab zu klären, wie oft und wie lange die Leihoma oder der Leihopa für die Betreuung zur Verfügung steht und welche Aufgaben übernommen werden sollen und können. Geht es nur um die Anwesenheit vor Ort, das Spielen und die Beschäftigung mit dem Kind? Soll gekocht werden oder müssen die Kinder von Kindergarten oder Schule abgeholt werden? Sollen die Hausaufgaben betreut werden? Steht ein eigenes Auto zur Verfügung, wo soll betreut werden? Grundsätzlich gelten alle Voraussetzungen, die auch bei der Suche nach einem klassischen Babysitter oder Kinderbetreuer wichtig sind: Es kommt vor allem auf die Sympathie an. Die Familie und die neuen Patengroßeltern sollten sich verstehen. Damit ist ein wichtiger Grundstein für eine bereichernde Beziehung zwischen allen Beteiligten gelegt. Leihomas und Leihopas finden Sie zum Beispiel über das Jugendamt, über eigene Anzeigen oder auf Internetportalen.